Donnerstag, 6. Oktober 2011

Museumswindmühle Breberen, Gangelt-Breberen von Inge Agnes Preuschoff-Perrier

Mühlenkulturell ist dieses Gangelt-Breberen ein interessanteren Ort. Hier begegnen uns die traditionelle Windmühle aus dem Jahr 1842, Bilauische Ventikanten und eine moderne Windkraftanlage, die die gewonnene Energie in das Stromnetz einspeist.  Heute ist diese Windmühle Museumsmühle und kann besichtigt werden.







Mit einigen Unterbrechungen drehten sich bis 1961  die Flügel der Windmühle Breberen für den gewerblichen Mahlbetrieb. 1842 erbaut, diente die Windmühle Breberen so mehr als 100 Jahre - im wahrsten Sinne des Wortes -dem Broterwerb. Ursprünglich war diese Windmühle mit einem traditionellen Holzgitter-Flügelkreuz ausgestattet.Erst später wurden Bilausche Aluminiumflügel,  sogenannte Ventikanten,  nachgerüstet.

18. Deutscher Mühlentag 2011
Eine der zahlreichen Attraktionen am 18. Deutschen Mühlentag war dieser hochglanzpolierte Oldtimerbus. Mühlenbegeisterte konnten am Bahnhof der historischen Selfkantbahn einsteigen und sich zu alten Mühlen chauffieren lassen. Hier macht der Bus Station an der Museumsmühle Breberen.
Ein nicht ganz preiswertes Vergnügen, das sich jedoch insofern lohnte, als es dem Windmüller nicht nur die Besegelung ersparte, sondern ihm zudem ermöglichte den Wind effizienter zu nutzen.

Die hier montierten Flügel stammen ursprünglich von einer niederrheinischen Windmühle. 

Zusammen mit der an der Mühlenkappe angebrachten Windrose, die die Flügel automatisch im Wind hält, war diese Windmühle zu ihrer Zeit high technology.

Dieses Video zeigt die Museumswindmühle Breberen in Aktion bei starkem Wind am 18. Deutschen Mühlentag. Sie hören hier den Originalton.
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Bilauische Ventikanten
Der Ingenieur und Erfinder Kurt Bilau (1872-1941) hatte diese Flügel gemeinsam mit dem Physiker Albert Betz nach damals neuesten aerodynamischen Erkenntnissen entwickelt und konstruiert. An der Flügelrute sind sie geteilt und so genauer zu justieren. Außerdem erlaubt ein ausgetüffteltes System die Flügel auch während des Laufes veränderten Windsituationen anzupassen. Dies garantiert einen kontinuierlicheren Arbeitsablauf und macht das Unterbrechen des Mahlbetriebes unnötig - was dem Müller wertvolle Zeit und einen deutlich höheren Ertrag schenkt!

Anders als bei herkömmlichem Segeltuch lassen die V-förmig angebrachten, 2-teiligen Aluminiumflügel keinen Wind durch. So setzt sich das Flügelkreuz bereits bei geringem Windaufkommen in Bewegung. Bei sehr starkem Wind werden entlang der Flügelruten Windöffnungen freigelegt, die die Angriffsflächen vermindern. Auch war es möglich das Flügelkreuz z.B. bei plötzlich aufkommendem Sturm unmittelbar mit einer Bremse anzuhalten.
Über mangelnden Wind
konnten sich die Windmüller
am 18. Dt. Mühlentag
im Selfkantgebiet
nicht beklagen.


Der Haubenspruch auf dem Schmuckbrett lautet "In Sturm und Wetter ist Gott mein Retter, Anno 1842". Dieser liebevoll gemalte Sinnspruch sollte der Mühle Glück bringen und sie vor Stürmen und Blitzeinschlägen beschützen.

Verfasserin/copyright Inge Agnes Preuschoff-Perrier

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